Valle Maira: städtebauliche Transformation des erhaltenswerten Dorfes Reinero

Das Dorf Reinero in der Gemeinde Marmora ist eines der erhaltenswerten Dörfer des Tales und wurde einer städtebaulichen Neustrukturierung unterzogen, um die Dorfstruktur und ihre Gebäude bestmöglich zu erhalten.

Im Zusammenhang mit der Arbeit Valle Maira entstanden

Reinero liegt auf einem hervorspringenden Hügel auf einem Südhang zwischen zwei weithin sichtbaren kleinen Kirchen. Die Bebauung zieht sich von der am äußersten Punkt liegenden Kirche nach Norden den Hang hoch. Die ersten Häuser entstanden im hohen Mittelalter und sind in veränderter Form heute noch erhalten. In Reinero leben heute 24 Personen. Viele Gebäude stehen leer, werden nur saisonal bewohnt oder verfallen zu- sehends. Das Dorf verandelt sich voraussichtlich in den nächsten Jahr-zehnten zu einem Geisterdorf, das nur in den Sommermonaten bewohnt sein wird.

Reinero ist eines der Dörfer, dass seit dem 19. Jahrhundert kaum Veränderungen in seiner Bebauungsstruktur erfahren hat. Es ist praktisch so erhalten, wie es in seiner Blütezeit im Agrarzeitalter ausgesehen hat. Aufgrund der vorangegangenen Analyse ist Reinero einer der Orte in Marmora, die als Rückzugszonen für die Bevölkerung gelten wird. Die Straße nach Reinero wird dort enden und es werden ausschließlich Fußwege bzw. Wanderwege durch und aus dem Dorf führen. Reinero wird sozusagen die letzte Bastion der Zivilisation vor der Wildnis.

Das Dorf wird einer grundlegenden Neuorientierung unterzogen. Die für die Dorfstruktur wichtigen Gebäude werden erhalten, verlassene bzw. verfallene Gebäude werden umgenutzt. Der Vorschlag besteht aus einem zusammenhängenden Konzept aus Lebensmittelproduktion, Unterkünften, kulturellen Einrichtungen und Wohnraum.

Mehrere beispielhaft angeführte Gebäude werden hierfür umgenutzt. Es werden zwei alte Bauernhäuser zu Unterkünften umfunktioniert, ein leer stehendes Herrenhaus wird zum Museum, weitere leerstehende Gebäude werden zu Wohnhäuser für die Bevölkerung umgebaut. Eines der größten Gebäude im Dorf im Südosten wird wieder zum Bauernhof. Dieser wird zum zentralen Lebensmittelproduzenten und gleichzeitig zum Pfl eger der umliegenden Kulturlandschaft. Die Ruine des alten Gemeinschaftsbackofen wird als solche erhalten. Sie ist Sinnvild für eine vergangene, heute nicht mehr existierende Gemeinschaft der romanischen Bauerngesellschaft.

Das markante Bauernhaus am Hauptplatz wird zum zentralen Punkt des Dorfes. Es wird als verbindendes Element zwischen Besucher und Einheimische angesehen. Einerseits wird es zum Ort des Geschehens im Dorf, andererseits zum Ankommenspunkt aller Besucher.

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