Städtebaulicher Realisierungswettbwerb Wernau Adlerstraße Ost III+IV / Katzenstein VI 

Für diese Planungsaufgabe sollte eine besondere städtebauliche Qualität erreicht werden. Die zu erarbeitende städtebauliche Gesamtkonzeption soll Aussagen zur Stadtstruktur, zur Stadtgestaltung, zum räumlichen Aufbau, zur Nutzung, zur Erschließung (Straßen, Plätze, Wege, Parkierung) und zur Durchgrünung des Gesamtgebietes beinhalten.

Die besondere Topografie des Planungsgebiets mit dem allseitig sanft abfallenden Höhenrücken ist für den städtebaulichen Entwurf prägend: Die zentrale Höhenlage des Gewanns „Schreienäcker“ mit der Aussichtslage zum Albtrauf im Süden („Blaue Wand“) und auf die Hänge des Filstals im Norden, ist als öffentlicher Park gestaltet. Er bildet als „Panoramapark“ den Mittelpunkt für den gesamten Stadtteil östlich und westlich der Achse Adlerstraße. Dadurch entsteht für einen sehr großen Teil der neuen und bestehenden Wohnquartiere ein Freiraumbezug mit einer hohen Wohnqualität.

Analog zur inneren Bau- und Freiraumstruktur ist der Übergang zum äußeren Landschaftsraum gestaltet: Die mäanderförmige Baustruktur schafft für die Außenquartiere einen besonderen Wohnwert („Wohnen am grünen Rand“) ohne das zwischen Innen und Außen Barrieren entstehen. Mit einer schma-len äußeren Wegestruktur („Wirtschaftswege“) sind zum Teil Gartengrund-stücke für Mieter in die Quartierstruktur integriert, um traditionelle Struk-turen fortzuschreiben.

Das Neubaugebiet wird durch ein möglichst gleichwertiges strukturiertes Wege- und Straßennetz erschlossen. Der Ausbau ist verkehrsberuhigt, die Richtgeschwindigkeit sollte ca. 30km/h betragen. Die Verkehrsmengen können sich damit gleichmäßig verteilen. Der Radverkehr kann dadurch integriert mitgeführt werden.

Der Nutzungsschwerpunkt im Gesamtgebiet ist Wohnen. Der Wettbewerbs-bereich wird dabei als Ergänzung und Arrondierung des bestehenden Wohngebiets mit gemischten Wohnformen aus den 1950iger und 60iger Jahren gesehen. Im Südteil (im Wesentlichen nicht im Planungsgebiet liegend) sind Gemeinbedarfs- und Versorgungseinrichtungen für das Gesamtgebiet strukturell vorgedacht, die das bestehende, heute nicht gut funktionierende Stadtteilzentrum aufwerten und ergänzen sollen.

Der zentrale Panoramapark liegt an der topografisch höchsten Stelle und öffnet sich nach Osten in die freie Landschaft. Durch seine großzügige Gestaltung und seine Lage ist die Fernsicht zum Albtrauf ein Alleinstellungs-merkmal für den gesamten Stadtteil. Der Park besteht aus einer robusten multifunktionalen Wiese mit zwei Randwegen und einer Akzentuierung durch eine topografische Erhöhung um circa 4,0m mit einer kleinen Plattform, die mit einem Cafepavillon als Treffpunkt für den Stadtteil dienen kann. Die bestehenden Großbäume bleiben erhalten.

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